Club: Hockeytorhüterin Kasia Skoczek berichtet von Volunteer Projekt in Nepal.

Kasia Skoczek, vielen als zweite Torfrau der 1. Hockeydamen Mannschaft bekannt,  ist aktuell als Volunteer beim Projekt The Green Lion Nepal aktiv und unterrichtet an einer Schule in Kathmandu. Laura Becker hat mir ihr über Eindrücke vor Ort gesprochen.

Hi Kasia, wir freuen uns sehr von dir zu hören. Beschreib uns doch mal wo genau auf der Welt du dich gerade befindest.
„Ich befinde mich in Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, was ungefähr zwischen Indien und China liegt. Nepal ist nicht größer als 150.000km^2, also nicht mal halb so groß wie Deutschland. Außerdem besteht es ja größtenteils aus dem Himalaya.“

Und was genau machst du dort?
„Ich bin als Volunteer hier und mache bei sozialen Projekten mit, wie momentan dem Education Project. Hier unterrichte ich an Kathmandus Schulen Kinder in verschiedensten Fächern. Nächste Woche möchte ich mich am Construction Project beteiligen. Hier werden wir nach Mate fahren und Reparaturarbeiten leisten.“

Das klingt nach einer vielfältigen Arbeit. Wie bist du denn auf das doch recht ungewöhnliche Ziel gekommen?
„Ich wollte nach der Schule nicht direkt mit Uni oder Ausbildung anfangen und die Zeit erstmal zum reisen nutzen. Zuerst wollte ich nach Neuseeland um ein Work and Travel Jahr zu machen. Das hat mich im Endeffekt aber dann doch nicht ganz so gereizt. So habe ich nach weiteren Angeboten auf der Seite des AIFS (American Institute For Foreign Study) geschaut und das Angebot in Nepal gefunden. Irgendwie hat mich die Abenteuerlust gepackt und nun bin ich hier. Außerdem wollte ich schon immer mal nach Asien.“

Und wie war dein bisheriger Ablauf? Wie sieht ein Tag aus?
„In der ersten Woche gab es die Introduction Week. Hier wurden alle Neuankömmlinge näher an Nepals Kultur herangeführt und wir haben uns gegenseitig besser kennenlernen können. Beispielsweise haben wir im Rahmen eines Rituals unsere Nepalnamen bekommen um uns besser in Nepal integrieren zu können. Man zeigte uns wie man Bus fährt und gleichzeitig haben wir wichtige Orte besucht wie die Boudhanat Stupa, die schlafende Vishnu oder auch das Touristenviertel Thamel. Wir waren einen Vormittag wandern und abends auch mal was trinken. 😉 Der Tag beginnt immer mit einem Frühstück um Acht. Danach mache ich mich mit Eva und einem Organisationsmitglied zur Schule auf, wo ich dann Klassen à 40 Minuten unterrichte. Zum Mittagessen muss ich wieder im Volunteerhaus sein und gehe dann wieder zum Nachmittagsunterricht. Den Rest des Tages kann ich dann nach meinen Wünschen gestalten.“

Wie alt sind denn die Kinder, die du unterrichtest? Und wie lautet dein nepalesischer Name?
„Das kommt ganz drauf an in welcher Klasse ich bin. In meiner ersten Stunde war ich bei 6-jährigen Schülern in der Klasse. In der nächsten Stunde waren es schon 15 bis 16-jährige. Das wechselt immer, je nachdem wo man mich braucht.
Mein nepalesischer Name ist Kopila, was soviel bedeutet wie Blüte oder Blume“

Der Name passt doch sehr gut 😊Was war denn für dich bisher der größte kulturelle Unterschied?
„Danke 🙏🏼 . Da könnte ich eigentlich alles nennen. Aber ich schätze ich würde einfach die Lebensart der Nepalesen nennen. Es ist wirklich einfach und bescheiden, es scheint als wäre hier die Zeit stehengeblieben. Man lebt einfach in den Tag hinein. Anders als zu Hause: Strikte Pläne, feste Uhrzeiten.
Es kann schon mal vorkommen, dass ein Nepalese eine halbe Stunde später kommt und das ist dann auch okay. Wir Deutschen würden uns wahrscheinlich zu Tode ärgern.“

Das stimmt wohl – die Strichliste würde überquellen und die Mannschaftskasse klingeln! 🔔
Und die anderen Volunteers sind allesamt aus Deutschland oder ist es eine bunt gemischte Truppe?
„Das stimmt! 😃 Ich bin momentan die einzige Deutsche, alle anderen kommen aus allen Ländern der Welt. Da haben wir den Japaner Daisuke, die Finnin Eeva, den Schweden Olaf oder Chasik aus den USA. Und das ist nur der Anfang, wir sind noch einige mehr und decken noch ein paar andere Länder ab 😉

Das klingt in jedem Fall nach einer bunten Gesellschaft rund um die Uhr und tollen ersten Erfahrungen!
Wann geht denn dein Flieger zurück Richtung Deutschland 🇩🇪?
„Auf jeden Fall!
Leider endet mein Trip am zweiten September 😞Ich werde aber wahrscheinlich erst am dritten in Frankfurt landen.“

Dann bedanken wir uns für deinen ersten Eindrücke, wünschen dir noch viel Spaß und eine tolle Zeit und freuen uns schon sehr, wenn du wieder da bist!