Hockey: WU 16 holt Vizetitel bei Süddeutscher Hallenmeisterschaft

Der Himmel über Schweinfurt mag am vergangenen Wochenende grau gewesen sein, aber das hielt unsere Mädels des 1. Hanauer Tennis- und Hockey-Clubs nicht davon ab, die Süddeutsche Meisterschaft U16 im Hallenhockey zu rocken. Von Samstagmorgen bis Sonntagabend kämpften sie gegen die Besten aus Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und ließen am Ende alle hinter sich – bis auf eine Mannschaft.

Samstag Morgen, Auftaktspiel: Hanau – ASV München

Das erste Spiel am Samstag war ein wahrer Prüfstein für des THC. Gegen die leicht favorisierten U16 Mädels des ASV München, den bayrischen Vizemeisterinnen, war am Anfang eine leichte Nervosität zu spüren. Doch das Trainerteam Liz und Santi hatte die Mannschaft taktisch hervorragend eingestellt, und so fand das Hanauer Team schließlich gut ins Spiel. Die anfängliche Druckphase des ASV konnte überwunden werden und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem das Hanauer Team immer mehr die Oberhand gewann. Das Resultat war die verdiente 1:0 Führung zur Halbzeitpause.

Auch in der zweiten Halbzeit hatten die Grimm-Städterinnen das Spiel fest im Griff und ließen dem Gegner nur wenig Chancen. Mit dem erlösenden Tor 9 Minuten vor Ende der Partie fiel die Entscheidung zugunsten des 1. Hanauer THC. 2:0 Endstand. Besonders beeindruckend war die starke Mannschaftsleistung, bei der alle Spielerinnen füreinander kämpften und sich gegenseitig unterstützten. Mit diesem Sieg war der Grundstein für den erfolgreichen Verlauf des Wochenendes gelegt.

Samstag Mittag, 2. Gruppenspiel: Hanau – TG Worms

Das zweite Spiel der U16 Hessenmeisterinnen war gegen den Zweitplatzierten aus Rheinland-Pfalz, TG Worms. Obwohl Hanau als Favorit in dieses Spiel ging und schnell das 1:0 auf die Anzeigetafel schrieb, taten sie sich in der ersten Halbzeit schwer gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Wormserinnen. In der zweiten Halbzeit konnte sich die bessere Mannschaft jedoch durchsetzen und mit drei weiteren Toren den morgigen Halbfinalplatz vorzeitig sicher machen.

Das Spiel war geprägt von einem starken kämpferischen Einsatz beider Mannschaften. Die Hanauerinnen taten sich beim Abschluss schwer, zeigten jedoch erneut eine starke Mannschaftsleistung und konnten am Ende verdient als Sieger das schnelle Parkett in Schweinfurt verlassen. Auch die Tatsache, dass sie gegen ein unbequem zu spielendes Team wie Worms dann doch vier Tore erzielen konnten, zeigte, dass die Hanauerinnen an diesem Tag in Topform waren.

Samstag Nachmittag, letztes Gruppenspiel: Hanau – HC Ludwigsburg

Am Abend ging es rund im Spitzenspiel zwischen dem HC Ludwigsburg und dem 1. Hanauer THC. Die beiden Meistermannschaften aus Baden-Württemberg und Hessen kämpften um den Gruppensieg in einer Partie, die von Beginn an packende Duelle und Tore auf beiden Seiten bot.

Die starken Ludwigsburgerinnen legten los wie die Feuerwehr und gingen schnell in Führung. Doch Hanau ließ sich wie immer nicht unterkriegen und fightete sich zurück ins Spiel. Noch in Halbzeit eins gelang den Hessinnen der Ausgleich. Das hitzige und körperliche Spiel war nichts für schwache Nerven, aber Hanau hielt als Mannschaft geschlossen dagegen und lieferte die beste Tagesleistung ab.

Am Ende stand es 2:2 und das Unentschieden war mehr als verdient. Leider musste Hanau den Gruppensieg knapp an Ludwigsburg abtreten, die durch ihr besseres Torverhältnis den ersten Platz belegten. Immerhin hatte Hanau gezeigt, dass sie sich vor niemandem verstecken müssen und ein ernstzunehmender Konkurrent auf dem Hallenparkett sind.

Man konnte nur hoffen, dass es am Sonntag mehr solcher packenden Spiele gibt, die die Zuschauer begeistern und die Herzen der Hanauer Hockeyfans höher schlagen lassen! Die Halbfinalisten kamen aus München, Mannheim, Ludwigsburg und Hanau.

Sonntag Mittag, Halbfinale: Hanau – Münchner SC

Das Halbfinale am Sonntag zwischen Hanau und dem Münchner SC war dann zweifellos das Spiel des Wochenendes. Hier trafen zwei Spitzenmannschaften aufeinander und es wurde ein packendes Spiel auf höchstem Hallenhockeyniveau geboten. Die Münchnerinnen traten mit einer Mannschaft an, die von Nationalspielerinnen gespickt war, und Hanau bewies von Anfang an, dass es nicht bereit war, sich kampflos geschlagen zu geben.

Allerdings begann das Spiel für Hanau denkbar schlecht, als sie früh in der Partie ein Tor kassierten und sich zunächst schwer taten, sich auf den Gegner abzustimmen. Aber die Mannschaft kombinierte sich zurück ins Spiel und erzielte noch vor der Halbzeitpause den verdienten Ausgleich durch eine starke kurze Ecke.

In der zweiten Hälfte wurde das Spiel noch unglaublicher. Hanau war die bessere Mannschaft und konnte mit zwei sehenswerten Toren auf 3:1 davonziehen. Doch dann wurde es dramatisch: Die Münchnerinnen bekamen eine kurze Ecke zugesprochen, die fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit zum 3:2 führte. München blieb am Drücker, und in einer undurchsichtigen Aktion wurde auf Siebenmeter gegen Hanau entschieden, was obendrein dazu führte, dass die Torfrau mit einer gelben Karte des Feldes verwiesen wurde. Es waren nur noch zwei Minuten zu spielen, die Torfrau wurde gewechselt: Der Siebenmeter wurde gehalten, und es ging mit Ballbesitz Hanau weiter. Nachdem in einem klasse Angriff fast das 4:2 und damit die Entscheidung gefallen wäre, schossen die Münchnerinnen durch einen Linksangriff und Schuss aus spitzem Winkel in Überzahl  30 Sekunden vor Schluss den 3:3-Ausgleich. Es war ein atemberaubendes Spiel, das am Ende in ein Penalty-Schießen mündete.

Die Spannung war am Siedepunkt. Drei Schützinnen auf beiden Seiten machten sich bereit, die Torfrauen checkten noch einmal die Ausrüstung, die Schiedsrichter positionierten sich. 6 Sekunden Zeit, um das Runde ins Eckige unter zu bringen. Nach drei Schützinnen stand es 3:3, alle Penalties wurden sicher verwandelt. Sudden Death! Hanau legte vor, München zog nach. Die beiden ersten Spielerinnen verwandelten erneut sicher. Nachdem Hanau nun wieder traf, war München gefordert. Santi und Liz gaben unserer Torfrau noch das letzte Coaching. Pfiff, Münchnerin läuft an, Torfrau stabil und fokussiert, Parade! Lautstark jubelnde Hanauerinnen begruben ihr Torfrau unter sich und feierten nicht nur den letztlich hochverdienten Einzug ins Endspiel um die Süddeutsche Meisterschaft, sondern auch die sichere Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft – das Turnier der besten 8 Teams aus Deutschland. Die Spielerinnen, Trainer und Fans von Hanau konnten ihr Glück kaum fassen und genossen ausgelassen und lautstark den unglaublichen Erfolg.

Sonntag Nachmittag, Finale: Hanau – Mannheimer HC

Im mit Spannung erwarteten Finale trafen der Hanauer THC und der Mannheimer HC aufeinander. Die Mannheimerinnen zeigten von Beginn an, dass sie gut vorbereitet waren und ihre Defensive stabil stand. Hanau hatte Probleme in das Spiel zu finden und konnte in der ersten Halbzeit vor allem defensiv glänzen. Mannheim hingegen konnte durch viel Ballbesitz immer wieder gefährliche Angriffe initiieren, blieb aber aufgrund der guten Defensivarbeit der Hanauerinnen zunächst torlos.

In der zweiten Halbzeit brachte eine interessante grüne Karte gegen Hanau und die daraus resultierende Unterzahl das erste Tor für Mannheim. Hanau gab sich nicht auf und kämpfte weiter, konnte aber nicht mehr entscheidend zurückkommen. Der Akku schien leer zu sein. Mannheim legte zum 2:0 nach und besiegelte schließlich den Sieg mit einem dritten Tor.

Das Spiel war geprägt von einer hohen Intensität und Spannung, aber es blieb zu jeder Zeit fair und sportlich. Beide Teams zeigten ein hohes technisches und taktisches Niveau, was auch das Publikum begeisterte. Die Fans beider Mannschaften unterstützten ihre Teams lautstark und sorgten für eine tolle Atmosphäre in der Halle.

Am Ende konnte der Mannheimer HC den Titel des Süddeutschen Meisters für sich entscheiden, die Hanauer Mädels hatten mit der Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft schon mehr erreicht, als alles erwartet haben und kann sich auf diese nun in aller Ruhe vorbereiten. 

Wir gratulieren beiden Teams sowie dem HC Ludwigsburg zu einer großartigen Süddeutschen Meisterschaft und wünschen ihnen viel Erfolg auf der DM in zwei Wochen. Bei dem Ausrichter aus Schweinfurt bedanken wir uns recht herzlich für die Gastfreundschaft und gute Organisation! Wir kommen gerne wieder!