Club: THC Projekt erhält Nachhaltigkeitspreis der Stadt Hanau und 2.000 Euro von Umicore

Viele erinnern sich noch an die große Stechmückenplage im vergangenen Frühjahr und Sommer im Kurpark Wilhelmsbad. Teilweise war es aufgrund des frühen warmen und feuchten Wetters auf dem Clubgelände kaum noch möglich, den Trainings- und Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Insbesondere bei Anbruch der Dunkelheit mussten einige Einheiten abgebrochen werden, da die Sportler mit Stichen nahezu übersät waren. Die Stadt Hanau reagierte als erste der umliegenden Kommunen mit dem Einsatz von BTI. Doch ist das Einbringen des Wirkstoffs in jede einzelne Pfütze im Waldgebiet und zum richtigen Zeitpunkt quasi ein Kampf gegen Windmühlen, also überlegte man sich im Club, wie man das Problem im Idealfall auch biologisch in den Griff bekommen könnte.

Birte Harzer, Betreuerin der Hockey B-Knaben, nahm daraufhin Kontakt mit der Stadtverwaltung auf, um frühzeitig Maßnahmen für das Jahr 2019 zu besprechen. Hier entstand die Idee, gezielt Fledermäuse als Fressfeinde der Mücken auf dem Gleände anzusiedeln, denn Fledermäuse fressen bis zu 50% ihres eigenen Körpergewichts, stillende Mütter bis zu 80% pro Nacht. Nach Einschätzung der Experten der Stadt und des NABUs könnten ca. 30 Nistkästen für Fledermäuse auf dem dafür nahezu idealen Gelände des THC aufgehängt werden, sodass durch eine erfolgreiche Ansiedlung die Population der Mücken spürbar abnehmen sollte.

Um für die Anschaffung der Nistkästen finanzielle Unterstützung zu bekommen, reichte der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des THC Hanau, Henrik Statz, das Projekt beim diesjährigen Jury-Nachhaltigspreis der Stadt Hanau ein. Am gestrigen Donnerstag fand dann im Weissen Saal des Schlosses Philippsruhe die Verleihung der Preise statt. Die Jurypreise, die von Umicore Hanau gesponsert werden, wurden durch Umicore Vorstand Dr. Bernhard Fuchs überreicht. Sichtlich überrascht, nahm Henrik Statz stellvertretend für den THC Hanau, den 2. Platz der Jury mit einem Preisgeld von 2.000 Euro für die Realisierung des Fledermausprojekts entgegen. Somit könnte das Vorhaben bereits vollständig finanziert sein.

Der 1. Hanauer Tennis- und Hockey-Club dankt der Jury und insbesondere der Umicore AG für die Unterstützung eines zugegebenermaßen ungewöhnlichen Projekts. Ebenfalls ein Dankeschön geht an die Initiatorin Birte Harzer und die Experten bei der Stadt Hanau und NABU.

Foto: Umicore