Hockey: Trotz Abstieg positive Entwicklung

Von Laura Becker:


Moritz Grell muss mit seinen Hanauer Hockeyherren den bitteren Gang in die 2.Regionalliga antreten.

Mo, hast du denn euren Abstieg aus der 1.Regionalliga schon verdaut?

Heute erstaunlicherweise schon. Gestern war ich aber alles andere als gut drauf. Gerade als es mittags noch darum ging, ob wir aufgrund der Ergebnisse aus den unteren Ligen vielleicht doch noch in die Relegation dürfen. Insgesamt musste ich das Ganze natürlich auch erstmal sacken lassen und habe den Sonntag gebraucht, um es zu realisieren.

Hast du denn schon ein Fazit, woran es letztlich lag? Immerhin sah es nach der Hinrunde doch eigentlich ganz gut für euch aus.

Ich denke wir haben uns als Mannschaft viel zu früh über einen möglichen Klassenerhalt gefreut. Wir waren ja lange Zeit Tabellenzweiter und hatten nach fünf Spieltagen schon neun Punkte auf dem Konto, was auch unser Zwischenziel war. Vielleicht waren wir uns dann einfach ein bisschen zu sicher und dachten, dass schon nichts mehr anbrennen wird. In der Rückrunde sind wir dann einfach nicht mit so einer großen Motivation auf den Platz gegangen, wie der ein oder andere Gegner. Das verlorene Heimspiel gegen Mainz direkt nach der Weihnachtspause war vielleicht auch ein kleiner Knackpunkt und hat zu einer gewissen Unsicherheit geführt. Ich denke, wenn der ein oder andere Führungsspieler vielleicht eine etwas konstantere Leistung gebracht hätte, hätten wir die Liga sicherlich gehalten.

Wie siehst du denn die Entwicklung deines Teams über die Hallensaison hinweg?

Im Vergleich zur Hallensaison 17/18 haben wir uns in der Defensive und in der Offensive weiterentwickelt. Im vergangenen Jahr hatten wir gerade einmal einen Sieg auf der Habenseite. Ich denke es ist durchaus eine positive Entwicklung. Gerade was das Herausspielen von Chancen angeht haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Gibt es Spieler, die einen besonderen Entwicklungsschub genommen haben?

Ich denke insbesondere Philipp Lohstöter hat einen enorm großen Schritt gemacht. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir ihn von der Offensive in die Defensive gestellt haben. Er ist für seine 18 Jahre schon ein starker Spieler und macht wirklich ein gutes und sehr überlegtes Aufbauspiel. Auch Niels Heissel hat in der Verteidigung wirklich eine starke Saison gespielt. Er war, nach seiner verletzungsbedingten Pause im vergangenen Jahr, wie eine Art Neuzugang für uns. In der Offensive hat sich Malte Heissel besonders hervorgetan. Er hat eine wirklich überragende Hinrunde gespielt. Für einen Spieler, der zuletzt noch in der Zweiten Mannschaft gespielt hat und in diesem Jahr eigentlich nur auf ein paar Einsätze bei der Ersten gehofft hat, war das schon super. Er hat sich durch Trainingsfleiß zu einer echten Stammkraft entwickelt.

Wie geht es denn jetzt weiter?

Die Erste Mannschaft steht unserer Zweiten Garde für zwei Wochen als Sparringspartner zur Verfügung. Dort geht es schließlich noch um den Aufstieg in die Oberliga und darauf liegt nun der Fokus. Dann haben die Jungs eine Woche frei, ehe wir uns auf die Feldsaison, bzw. unseren anvisierten Aufstieg vorbereiten. Wir werden ein intensives Athletikprogramm absolvieren, ehe es dann an die Schläger geht und wir die Spielpraxis und die Systeme modifizieren.

Was wünschst du dir für anstehende Feldsaison?

Einerseits wünsche ich mir eine hohe Trainingsbeteiligung und gleichzeitig auch ein wenig mehr Eigeninitiative. Da können wir noch 10-20 % zulegen. Aber auch der Spaß und das Gemeinschaftliche ist wichtig. Das hat man auch im letzten Spiel gegen Wiesbaden gesehen. Wir sind einfach sehr, sehr schwer zu schlagen, wenn wir als Team gemeinsam auf dem Platz stehen. Das müssen wir uns dann in den kommenden Wochen wieder erarbeiten. Und ganz nebenbei wünsche ich mir natürlich auch noch eine Vertragsverlängerung. Immerhin läuft mein Vertrag Ende Februar aus!