Hockey: WJA verpasst ganz knapp die DM Endrunde.

Von Andreas Noll:

Mit einem furiosen Start legte die weibliche Jugend A des THC am ersten Tag der Süddeutschen Meisterschaften im Hallenhockey den Grundstein für den Gruppensieg. 8:0 hieß das Ergebnis gegen den HC Ludwigsburg, den Zweitplatzierten der Baden-Württembergischen Liga. Beinahe jeder durfte es im gegnerischen Tor klingeln lassen und dank konsequenter Abwehrarbeit des gesamten Teams konnten sich die Ludwigsburgerinnen kaum in Szene setzen.

Diesen Schwung nahmen die Hanauerinnen hervorragend mit ins nächste Spiel gegen Schott Mainz, die als 3. aus Rheinland-Pfalz in diesen Wettbewerb nachgerutscht waren. Hier erwartete sie deutlich mehr Gegenwehr und den Mainzerinnen gelangen immer wieder gefährliche Vorstöße in den Schusskreis des THC. Laura Moog im Tor und die bestens zusammenspielende Abwehr vereitelten diese Angriffe aber ein ums andere Mal. So hielt die frühe 1:0 Führung durch Zoe Wohlleben bis in die Pause. Auf eine Mainzer Sturm- und Drangphase nach dem Wechsel antwortete das Team des THC mit glänzendem Powerspiel und erhöhte innerhalb weniger Minuten auf 5:0. Der Mainzer Anschlusstreffer zum 5:1 kurz vor Schluss konnte aber den Ausgang des Matches nicht mehr verändern.

Im letzten Gruppenspiel ging es dann am Abend gegen den punktgleichen bayerischen Meister Münchner SC um den Gruppensieg und damit die bessere Ausgangsposition für das Halbfinale am kommenden Tag. Die beiden Teams begegneten sich auf Augenhöhe und egalisierten sich über weite Strecken bereits im Mittelfeld. Wechselweise entstanden daraus trotzdem gefährliche Angriffe aber auf beiden Seiten standen auch die Abwehr und die Torfrauen gut. In dieser intensiven und energieaufwendigen Partie blieb es daher bis zum Schluss beim 0:0. Der Mannschaft des THC reichte dieses Unentschieden auf Grund des besseren Torverhältnisses zum Gruppensieg.

In ihrem Halbfinale standen sie am Sonntagmittag dem Dürkheimer HC gegenüber. Leider konnten die Hanauer Mädels dieses Mal nicht so aufmerksam in das Spiel starten und so führte bereits der erste Angriff der Dürkheimerinnen zur Ecke und zum Tor. Die daraufhin einsetzende Konfusion nutzten diese in den nächsten beiden Minuten für zwei weitere Tore. — 0:3 nach drei Minuten, das muss man erst einmal verdauen. Aber das tat das Team aus Hanau und biss sich mit lautstarker Unterstützung des Fanblocks in das Spiel zurück, folgerichtig schob Kira Rudolph schon zur Mitte der Halbzeit die Kugel ins Dürkheimer Tor. Und sie blieben dran. In der 10. Minute belohnte Lara Gaul sich und ihr Team mit dem 2:3 nach einer kurzen Ecke. So ging es auch in die Pause. Zurück aus der Kabine bot sich das gleiche Bild wie zu Beginn. Die unaufmerksame und fahrige Spielweise nutzten die Damen von der Weinstraße gnadenlos aus und erhöhten auf 4:2. Hanau kämpfte verbissen, kam aber nun nur noch selten zu gefährlichen Chancen, da ihre Gegner das Ergebnis von nun an sehr clever verwalteten.

 

Im Spiel um den 3. Platz, der ebenfalls zur Teilnahme an der DM Endrunde berechtigt, hieß der Gegner einmal mehr Münchner SC, der sein Halbfinale gegen den Mannheimer HC denkbar knapp mit 1:2 verloren hatte. Wie am Vortag entwickelte sich hier ein Spiel zweier Teams auf Augenhöhe, die sich lange Zeit egalisierten. Dabei hielt Laura Moog einen 7-Meter und ihr Team weiter im Spiel. Erst kurz vor Ende der ersten Halbzeit gelang es den Münchnerinnen, eine Ecke zur Führung zu verwandeln. Nach der Pause ging es zunächst so weiter, das Spiel wurde allerdings spürbar hektischer. Hanau erhöhte den Druck, überstand selbst eine Unterzahl nach grüner Karte für Luisa Noll und erzwang dadurch mehrere Ecken. Eine davon verwandelte Kira Rudolph zum längst fälligen Ausgleich. Daraufhin ging es auf beiden Seiten erst richtig zur Sache, und Hanau bekam zwei Minuten vor dem Ende ebenfalls einen 7-Meter zugesprochen. Die jüngste Spielerin Zoe Wohlleben übernahm die Verantwortung und verwandelte diesen zur 2:1 Führung und das Team sich schon als Sieger. Die dadurch entstandene Nachlässigkeit nutzte der MSC allerdings Sekunden vor der Schlusssirene zum Ausgleich.

Das bedeutete, dass diese Partie im Penalty entschieden werden würde. Der MSC verwandelte gleich den ersten, aber Laura Moog hielt die nächsten beiden bärenstark. Auf Hanauer Seite wurden die ersten beiden vergeben und es kam beim abschließenden 3. alles auf Lena Skoczek an. Die verwandelte ihn sicher zum erneuten Ausgleich: Weiter ging es. Leider verspielte der THC auch den nächsten Penalty, so dass einmal mehr Laura Moog gefragt war. Sie fing diesen Angriff zunächst auch ab, konnte aber nicht vollständig klären. Am Boden liegend war sie nun nicht mehr in der Lage den Nachschuss abzufangen.

Die WJA des Hanauer THC musste sich damit zwar geschlagen geben und hat das nahe Ziel der Endrunde ganz knapp verpasst. Das ist aber kein Grund die Köpfe hängen zu lassen: Obwohl ihr im Schnitt sicher ein bis eineinhalb Jahre jünger als die anderen Teilnehmer wart, habt ihr euch hervorragend präsentiert und habt bewiesen, dass ihr auf diesem Niveau bestens mitspielen könnt! Herzlichen Glückwunsch zum 4. Platz bei der Süddeutschen Meisterschaft.

Für den THC spielten: Maybrit Archner, Hannah Brade, Mia Braunwart, Jule Brünnler, Mirja Buntrock, Lara Gaul, Laura Fehst, Laura Moog, Luisa Noll, Kira Rudolph, Lena Skoczek, Zoe Wohlleben